Aino Laberenz mag es Räume zu verwandeln. In Kapseln, Zeit- und Raummaschinen, die nicht an das Hier und Jetzt gebunden sind. Für ihre erste Ausstellung hat die Kostümbildnerin den Galerieraum mit eigenen Fotografien aus Namibia tapeziert und ausgestattet, die 2005 während der Produktion des nie vollendeten Films „African Twin Towers“ von Christoph Schlingensief entstanden sind. Diese surreale, farbintensive, lichtdurchflutete und absurde Welt holt Laberenz nun, zehn Jahre später, mit einer Fotoinstallation wieder zurück in den Ausstellungsraum und in unser Bewusstsein.
Zu sehen sind Menschen in von Laberenz entworfenen Kostümen. In pinken, wallenden oder blumenbedruckten Kleidern – eine flamboyante, exzentrische und irre lustige Gesellschaft mitten in Namibia, die zwischen Sand, Wellblechbaracken und alten Gleisen stolziert, balanciert, tanzt. Wellenförmig und schon fast verschwenderisch erobern die unzähligen Bilder jeden Winkel und manchmal wirkt es fast so, als würden sie in den Raum hineinwachsen. Laberenz Fotos unterwerfen sich nicht Frage nach Schönheit. Es geht um den Umgang mit und innerhalb des Raumes.
„Namibia war ein totaler Rausch. Mir gefällt die Idee, dass man diesen Rausch wiederbelebt. Es geht nicht um die Fotos, sondern eine Annäherung was Fotos sind und wie man diesem Ort und dieser Zeit wieder nah kommen kann. Fotos, die die Situation beschrieben haben. Der Raum soll das jetzt auch. Vielleicht entsteht ein anderer Ort, etwas das nicht das reale Hier und Jetzt ist.“
Zu sehen sind Menschen in von Laberenz entworfenen Kostümen. In pinken, wallenden oder blumenbedruckten Kleidern – eine flamboyante, exzentrische und irre lustige Gesellschaft mitten in Namibia, die zwischen Sand, Wellblechbaracken und alten Gleisen stolziert, balanciert, tanzt. Wellenförmig und schon fast verschwenderisch erobern die unzähligen Bilder jeden Winkel und manchmal wirkt es fast so, als würden sie in den Raum hineinwachsen. Laberenz Fotos unterwerfen sich nicht Frage nach Schönheit. Es geht um den Umgang mit und innerhalb des Raumes.
„Namibia war ein totaler Rausch. Mir gefällt die Idee, dass man diesen Rausch wiederbelebt. Es geht nicht um die Fotos, sondern eine Annäherung was Fotos sind und wie man diesem Ort und dieser Zeit wieder nah kommen kann. Fotos, die die Situation beschrieben haben. Der Raum soll das jetzt auch. Vielleicht entsteht ein anderer Ort, etwas das nicht das reale Hier und Jetzt ist.“
Es könnte nicht passender sein, dass der Galerieraum selbst wie eine in sich geschlossene Kapsel oder Box geschnitten ist in die man eintauchen darf und die dank der verschiedenen Formen – Projektion, Plakatierung und Masken – tatsächlich lebt und sich bewegt. „Klack, Klack“ macht der Diaprojektor. Und dieses Geräusch ist wie ein weiterer Schritt ins Innere dieses Kosmos, ein weiterer Raum im Raum. Die mit Fotos beklebten Masken schließen ebenfalls den Kreislauf, der ihre Arbeit als Fotografin und Kostümbildnerin, als auch Namibia und Berlin miteinander verbindet.
Laberenz hat immer schon fotografiert. Erst in der Schule, das eigene Großwerden festhaltend, später die Projekte ihres 2010 verstorbenen Ehemannes Christoph Schlingensief. In Namibia ging es vor allem darum den Arbeitsprozess festzuhalten. Das Fotografieren war, wie die Kostüme, ein Weg das eigene Umfeld zu beobachten und mitzugestalten. Fotografieren ist für Laberenz Teilhabe. „Ich habe irrsinnig viel Respekt vor dem Medium. Es ist eher der Moment des Machens, der mich reizt.“ Dieses Machen war auch ein Kommunikation-Mittel für das Paar und ihre Liebe. Ein Weg um sich, nachdem die Kostüme fertig waren, weiter nah sein zu können. Ein Spiegel für ihre und für seine Arbeit.
Laberenz hat immer schon fotografiert. Erst in der Schule, das eigene Großwerden festhaltend, später die Projekte ihres 2010 verstorbenen Ehemannes Christoph Schlingensief. In Namibia ging es vor allem darum den Arbeitsprozess festzuhalten. Das Fotografieren war, wie die Kostüme, ein Weg das eigene Umfeld zu beobachten und mitzugestalten. Fotografieren ist für Laberenz Teilhabe. „Ich habe irrsinnig viel Respekt vor dem Medium. Es ist eher der Moment des Machens, der mich reizt.“ Dieses Machen war auch ein Kommunikation-Mittel für das Paar und ihre Liebe. Ein Weg um sich, nachdem die Kostüme fertig waren, weiter nah sein zu können. Ein Spiegel für ihre und für seine Arbeit.
Das Filmprojekt „African Twin Towers“ sollte eine Karikatur des Gesellschaftssystems sein und die politischen Ereignisse der vergangenen Jahre dokumentieren und kommentieren. Die Kritik, die Spannungen und der Bruch zwischen den Welten werden durch Laberenz intuitives und feinsinniges Auge ebenfalls sicht- und spürbar, überlagern aber nicht das Gefühl von großem Glück, von dem die Reise ja auch erzählt. Laberenz drängt sich nicht auf. Das großartige an ihren Arbeiten ist die Sanftmütigkeit und Leichtigkeit, die nichts erwartet, aber alles erlaubt.
Aino Laberenz wurde 27. Februar 1981 in Turku, Finnland geboren. Sie lebt in Berlin, wo sie als Bühnen- und Kostümbildnerin arbeitet. Sie ist außerdem die Geschäftsführerin des Operndorf Afrika in Burkina Faso.
Carolin Würfel
English Version upon request
Aino Laberenz wurde 27. Februar 1981 in Turku, Finnland geboren. Sie lebt in Berlin, wo sie als Bühnen- und Kostümbildnerin arbeitet. Sie ist außerdem die Geschäftsführerin des Operndorf Afrika in Burkina Faso.
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