Landschaftsfotografie, Modefotografie, Heimat und Nicht-Ort kommen in den Arbeiten von Amira Fritz auf verstörend berückende Weise zusammen. Harmonie mit doppeltem Boden, dieses Terrain inszeniert sie meisterlich. In ihren traumwandlerischen Fotografien verweben sich der Wald der deutschen Romantik und das Blumengesteck des deutschen Biedermeier. Daraus entsteht keine Heimeligkeit hoch zwei, sondern ein Ort der verunsicherten Sehnsucht.
Die Bilder von Amira Fritz bewegen sich an Grenzen, an der Grenze von Tag zu Nacht, von Blüte zu Verfall, von Mensch zu Natur, von domestizierter zu urwüchsiger Natur. Diese typischen Dichotomien, an denen sich die Zivilisation beständig abarbeitet,werden unter ihrer weich konturierenden Linse aber nur scheinbar befriedet. Aber wieso juckt einen beim Betrachten immer dieses Unbehagen im Harmonischen? Ein Serientitel wie „Fuchs und Gans“ hebt genau auf diese spezielle Qualität von Amira Fritz’ Inszenierungen ab, die das unterbewusst Unheimliche des deutschen Märchens transportieren.
Die „Galerie für moderne Fotografie“ bündelt unter dem Titel „Unten drunter“ die Familienporträts und die Serie „Fuchs und Gans“. Durch die Zusammenführung beider Serien in einem Raum verdichtet sich die ambivalente Bildsprache von Amira Fritz. Unten drunter brodelt die vielschichtige Erosion von Harmonie, der man in ihren Fotografien so sogartig ausgesetzt wird.
Die Bilder von Amira Fritz bewegen sich an Grenzen, an der Grenze von Tag zu Nacht, von Blüte zu Verfall, von Mensch zu Natur, von domestizierter zu urwüchsiger Natur. Diese typischen Dichotomien, an denen sich die Zivilisation beständig abarbeitet,werden unter ihrer weich konturierenden Linse aber nur scheinbar befriedet. Aber wieso juckt einen beim Betrachten immer dieses Unbehagen im Harmonischen? Ein Serientitel wie „Fuchs und Gans“ hebt genau auf diese spezielle Qualität von Amira Fritz’ Inszenierungen ab, die das unterbewusst Unheimliche des deutschen Märchens transportieren.
Die „Galerie für moderne Fotografie“ bündelt unter dem Titel „Unten drunter“ die Familienporträts und die Serie „Fuchs und Gans“. Durch die Zusammenführung beider Serien in einem Raum verdichtet sich die ambivalente Bildsprache von Amira Fritz. Unten drunter brodelt die vielschichtige Erosion von Harmonie, der man in ihren Fotografien so sogartig ausgesetzt wird.
Die Tochter einer Floristenfamilie spielt mit den Gemütslagen und dem Wissen einer vor-industriellen Gesellschaft. Dass Schnittblumen und Wurzelgestrüpp zwei konträre Modelle von Natur darstellen, empfindet der Betrachter des 21. Jahrhunderts intuitiv, aber die Symbolbedeutung der einzelnen Blumen ist im Nebel der Zeit versunken.
Wenn sie ihre Familie porträtiert wie in der Serie „Papa, Mama, Bruder …“ und die Köpfe durch Blumengestecke ersetzt, ist man bei der Entzifferung der Symbolsprache der Blumen ganz auf sein diffuses Unterbewusstes angewiesen: Warum guckt beim Papa der stachelige Farn oben heraus? Welche Blüten blinken einen beim Bruder so geballt an? Dieses neblige Nichtwissen über den gezeigten Gegenstand verbindet sich mit dem nebulösen Licht, das alle Fotografien von Amira Fritz überzieht, zu einem wohlig erschauernden „Ich weiß nicht, wie mir geschieht“.
Mit diesem „Ich weiß nicht, wie mir geschieht“, das sie in vor-digitaler Arbeitsweise in der Dunkelkammer herausschält, hat Amira Fritz 2008 den renommierten Spezialpreis der Jury beim „Festival International de Mode et de Photographie“ in Hyères gewonnen. Für die international wichtigste Mode- und Fotografie-Bloggerin Diane Pernet und Vogue Italia hat sie ein Video gedreht, das kongenial ihre Bildsprache durch Bewegung und Musik ergänzt. Das verschleiert somnambule Shoegazer-Stück von der australischen Band HTRK trifft genau den Geist ihrer Fotografie: Heimat diffundiert zum Nicht-Ort.
Wenn sie ihre Familie porträtiert wie in der Serie „Papa, Mama, Bruder …“ und die Köpfe durch Blumengestecke ersetzt, ist man bei der Entzifferung der Symbolsprache der Blumen ganz auf sein diffuses Unterbewusstes angewiesen: Warum guckt beim Papa der stachelige Farn oben heraus? Welche Blüten blinken einen beim Bruder so geballt an? Dieses neblige Nichtwissen über den gezeigten Gegenstand verbindet sich mit dem nebulösen Licht, das alle Fotografien von Amira Fritz überzieht, zu einem wohlig erschauernden „Ich weiß nicht, wie mir geschieht“.
Mit diesem „Ich weiß nicht, wie mir geschieht“, das sie in vor-digitaler Arbeitsweise in der Dunkelkammer herausschält, hat Amira Fritz 2008 den renommierten Spezialpreis der Jury beim „Festival International de Mode et de Photographie“ in Hyères gewonnen. Für die international wichtigste Mode- und Fotografie-Bloggerin Diane Pernet und Vogue Italia hat sie ein Video gedreht, das kongenial ihre Bildsprache durch Bewegung und Musik ergänzt. Das verschleiert somnambule Shoegazer-Stück von der australischen Band HTRK trifft genau den Geist ihrer Fotografie: Heimat diffundiert zum Nicht-Ort.